Erfahren Sie mehr über das SEPA-Lastschriftverfahren, eine gängige Zahlungsmethode in der Europäischen Union.
Der Europäische Zahlungsraum (Single Euro Payments Area, SEPA) ist eine Initiative der Europäischen Union zur Vereinfachung von Zahlungen innerhalb der Mitgliedstaaten und zwischen ihnen. Dabei wurde ein gemeinsamer Bankenstandard implementiert, um Lastschriften für jedes auf Euro lautende Bankkonto innerhalb der SEPA-Region zu ermöglichen.
Zur Durchführung einer Konto-Abbuchung werden Kundenname und Bankkontonummer im IBAN-Format benötigt. Beim Zahlungsablauf muss die Kundin oder der Kunde ein Mandat akzeptieren, das dem Unternehmen erlaubt, das Konto zu belasten. Stripe kann dieses Mandat für Unternehmen zum Vorlegen bei ihren Kundinnen und Kunden erstellen.
Die SEPA-Lastschrift ist eine wiederverwendbare Zahlungsmethode mit verzögerter Benachrichtigung. Das bedeutet, dass es bis zu 14 Werktage dauern kann, bis Sie nach Initiierung der Lastschrift vom Kundenkonto eine Mitteilung über den Erfolg oder das Fehlschlagen einer Zahlung erhalten. Der Durchschnitt liegt jedoch bei fünf Werktagen.
Bei der Nutzung von SEPA-Lastschriften sind zusätzliche Schritte zur Identitätsverifizierung erforderlich. Sie werden aufgefordert, diese Schritte über die Einstellungen der Zahlungsmethode in Ihrem Konto durchzuführen. Wenn Sie weitere Unterstützung benötigen, kontaktieren Sie den Support.
Das Regelwerk für SEPA-Lastschriften sieht vor, dass Sie Ihre Kundinnen und Kunden bei jeder Belastung ihres Kontos benachrichtigen. Standardmäßig sendet Ihr Plattformpartner Stripe in diesem Fall der Kundin oder dem Kunden automatisch eine E-Mail.
Eine SEPA-Gläubiger-Identifikationsnummer (Gläubiger-ID) ist eine ID. Jede SEPA-Lastschriftzahlung ist mit einer solchen ID verknüpft und damit lässt sich das Unternehmen identifizieren, das die Zahlung beantragt. Unternehmen können mehrere Gläubiger-IDs haben, aber jede Gläubiger-ID ist eindeutig und ermöglicht es Ihren Kundinnen und Kunden, Abbuchungen von ihrem Konto ganz einfach zu identifizieren.
Standardmäßig ist Ihr Konto so konfiguriert, dass beim Einzug von SEPA-Lastschriftzahlungen eine Stripe-Gläubiger-ID verwendet wird. Stripe-Zahlungen erscheinen auf den Kontoauszügen neben der anpassbaren Zahlungsbeschreibung in der Abrechnung. Wir empfehlen Ihnen, eine erkennbare Zahlungsbeschreibung in der Abrechnung zu verwenden. So stellen Sie sicher, dass die Kundinnen und Kunden die Zahlungen erkennen, und das Risiko für angefochtene Zahlungen sinkt.
Wenn Sie in der EU ansässig sind, empfiehlt Stripe die Verwendung Ihrer eigenen Gläubiger-ID, um angefochtene Zahlungen zu vermeiden und das Kundenerlebnis zu verbessern. Sie können Ihre eigene Gläubiger-ID in Ihrem Konto festlegen. Wenn Sie eine eigene Gläubiger-ID verwenden, wird statt Stripe Ihr Name auf dem Kontoauszug angezeigt. Sie können die Zahlungsbeschreibung in der Abrechnung von Stripe auch für jede Zahlung individuell anpassen.
Hinweis: Sie können Ihre Gläubiger-ID in Ihrem Konto nicht mehr ändern, nachdem Sie SEPA-Lastschriftzahlungen live auf Ihrem Konto eingezogen haben. Wenn Sie dabei Hilfe benötigen, kontaktieren Sie den Support für Informationen zur Migration zu einer neuen Gläubiger-ID.
Beim SEPA-Lastschriftverfahren haben Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, Zahlungen anzufechten.
Für einen Zeitraum von acht Wochen nach Abbuchung von ihrem bzw. seinem Konto, kann ein/e Kontoinhaber/in über ihre bzw. seine Bank ohne weitere Fragen eine Zahlung anfechten. Alle Zahlungsanfechtungen in diesem Zeitraum werden automatisch anerkannt.
Acht Wochen bis zu 13 Monate lang kann die Kundin oder der Kunde eine Zahlung bei der Bank nur dann anfechten, wenn die Abbuchung als nicht autorisiert gilt. In diesem Fall übermittelt Stripe der Bank automatisch das Mandat, das die Kundin oder der Kunde genehmigt hat. Dies garantiert jedoch nicht die Stornierung der angefochtenen Zahlung. Die Bank kann immer noch entscheiden, dass die Abbuchung nicht autorisiert war und die Kundin oder der Kunde Anspruch auf eine Rückerstattung hat.
Eine Zahlungsanfechtung kann auch auftreten, wenn die Bank aufgrund eines Problems nicht in der Lage ist, vom Konto der Kundin bzw. des Kunden abzubuchen (z. B. wenn das Konto gesperrt ist oder nicht über ausreichend Guthaben verfügt), jedoch bereits die Gelder bereitgestellt hat, um die Abbuchung erfolgreich durchzuführen. In diesem Fall fordert die Bank dieses Geld in Form einer Zahlungsanfechtung zurück.
Die Gebühr für das Anfechten einer Zahlung hängt von der Standard-Abrechnungswährung Ihres Kontos ab:
ABRECHNUNGSWÄHRUNG |
ANFECHTUNGSGEBÜHR |
BGN |
15,00 лв |
CHF |
10,00 Fr |
CZK |
200 Kč |
DKK |
75,00 kr. |
EUR |
7,50 € |
GBP |
7,00 £ |
NOK |
75,00 kr. |
PLN |
33,50 zł |
RON |
36,50 lei |
SEK |
75,00 kr. |
USD |
10,00 $ |
Im Gegensatz zu angefochtenen Kreditkartenzahlungen sind angefochtene SEPA-Lastschriftzahlungen endgültig und es kann kein Einspruch erhoben werden. Sie müssen sich in diesem Fall mit der betroffenen Person in Verbindung setzen, um die Situation zu klären. Wenn Sie eine Einigung erzielen können und die Kundin oder der Kunde bereit ist, die Gelder an Sie zurückzugeben, muss sie oder er eine neue Zahlung vornehmen.
Grundsätzlich wird der Grund für jede angefochtene Zahlung angegeben. Hier kann es allerdings je nach Land Unterschiede geben. In Deutschland werden zum Beispiel bei angefochtenen Zahlungen aus Datenschutzgründen keine zusätzlichen Informationen angegeben.
Wenn eine Zahlung angefochten wird, die mit einem Mehrzweckmandat verknüpft ist, könnte dieses Mandat deaktiviert werden. Kontrollieren Sie den Status solcher Mandate, wenn eine Zahlung angefochten wurde. Die Kundin oder der Kunde muss das Mandat erneut akzeptieren, wenn das vorherige Mandat deaktiviert wurde.
Für SEPA-Lastschriftzahlungen gilt ein Auszahlungsintervall von fünf Werktagen, wenn Ihr aktuelles Auszahlungsintervall weniger als fünf Werktage oder sieben Kalendertage beträgt. Wenn Sie ein Verarbeitungsvolumen von 35.000 USD für SEPA-Lastschriften erreicht haben, gilt für das Auszahlungsintervall für SEPA-Lastschriftzahlungen wieder der Standard.
Kundinnen und Kunden können Zahlungen bei ihrer Bank auch dann noch anfechten, wenn sie bereits zurückerstattet wurden, was zu zwei Gutschriften für dieselbe Zahlung führt. Um betrügerische Aktivitäten zu verhindern, können Rückerstattungen beim ersten Versuch deaktiviert werden, bis Ihr Konto überprüft wurde. Diese Überprüfung kann bis zu zwei Werktage dauern. Wenn Sie Unterstützung bei der Abwicklung einer Rückerstattung benötigen, kontaktieren Sie den Support.
Für Konten mit aktivierten Rückerstattungen wird empfohlen, Rückerstattungen für SEPA-Lastschriftzahlungen nur unter folgenden Umständen auszustellen:
Rückerstattungen für Zahlungen per SEPA-Lastschrift müssen innerhalb von 180 Tagen nach der ursprünglichen Zahlung eingereicht werden. Die Abwicklung von Rückerstattungen nimmt zusätzliche Zeit in Anspruch (in der Regel drei bis vier Werktage). Wenn Sie ein Kundenkonto versehentlich belasten, kontaktieren Sie die Kundin oder den Kunden bitte unverzüglich, um das Anfechten der Zahlung zu verhindern.
SEPA sieht keine ausdrückliche Kennzeichnung von Rückerstattungen vor, wenn die Gelder wieder auf das Bankkonto der Kundin oder des Kunden eingezahlt werden. Stattdessen werden diese Rückerstattungen als Gutschriften verarbeitet und enthalten einen sichtbaren Verweis auf die ursprüngliche Zahlungsbeschreibung in der Abrechnung.
Wenn Sie Rückerstattungen ausstellen, sollten Sie Ihre Kundinnen und Kunden direkt darüber informieren, dass es bis zu fünf Werktage dauern kann, bis die Gelder auf dem Bankkonto eingehen.