Stripe entwickelt Lösungen für die wirtschaftliche Infrastruktur des Internets, damit Unternehmen Zahlungen akzeptieren können und Zugriff auf andere Finanzdienstleistungen erhalten. Wir möchten, dass alle Unternehmen – von großen Konzernen bis hin zu kleinen Unternehmen – ganz einfach loslegen, arbeiten und wachsen können. Wir möchten, dass unsere Plattform so wie andere Arten der Infrastruktur – wie etwa Straßen oder Telekommunikationsnetzwerke – allgemein zugänglich ist. Als Finanzdienstleistungsunternehmen müssen wir uns auch an die Regeln und Richtlinien halten, die dazu gedacht sind, unsere Nutzer/innen und das Finanzsystem zu schützen. Das bedeutet, dass wir einige Unternehmen nicht unterstützen können. Uns ist bewusst, dass das zu Enttäuschungen führen kann. Deshalb möchten wir genauer darstellen, warum manche Unternehmen nicht infrage kommen und wie wir Zugang zu den Dienstleistungen von Stripe ermöglichen.

Warum wir mit einigen Unternehmen nicht zusammenarbeiten können

Es gibt bestimmte nicht zugelassene Unternehmen, die wir nicht unterstützen können. Wenn eine Person über Stripe eine Ware oder Dienstleistung kauft, arbeiten wir hinter den Kulissen mit Zahlungsnetzwerken (wie Visa und Mastercard) und Bankpartnern in dutzenden Ländern zusammen, um diese Zahlung abzuwickeln. Diese Finanzinstitute unterliegen auch wieder eigenen rechtlichen Anforderungen und internen Richtlinien. Wir setzen uns dafür ein, dass unsere Partner ihre Einschränkungen aktualisieren, falls diese nicht mehr relevant erscheinen, und arbeiten mit ihnen zusammen, um Richtlinien anzupassen und Platz für neue Geschäftsmodelle zu schaffen. Wir nehmen sie allerdings ernst und müssen uns an ihre Regeln halten.

Wir haben auch eigene rechtliche Verpflichtungen und Richtlinien festgelegt, um unsere rechtlichen und finanziellen Risiken zu minieren und die Integrität des Finanzsystems zu schützen. Wir halten uns weltweit an die Bestimmungen bezüglich Sanktionen und der Bekämpfung der Geldwäsche. Zusätzlich hat Stripe eine Verpflichtung, die Nutzer/innen und Verbraucher/innen vor einer Vielzahl von finanziellen Risiken zu schützen, einschließlich betrügerischer Aktivitäten oder ungeplanter Geldflüsse. Wir haben erheblich in unsere fortschrittliche Technologie und unsere Tools investiert, um die Aktivitäten zu erkennen, zu verhindern und einzuschränken, die diese Risiken deutlich steigern. 

So wie es einige Länder gibt, in denen wir nicht tätig sind, gibt es auch Branchen, in denen unser Support aus geschäftlichen Gründen derzeit eingeschränkt oder untersagt ist. Bestimmte vertikale Märkte, z. B. für Pharmazeutika oder medizinische Produkte, unterliegen umfangreichen lokalen Vorschriften und erfordern spezielle operative Fähigkeiten und Compliance-Funktionen. Andere weisen deutlich höhere Risiken für Betrug und Rückbuchungen oder andere Risiken auf. Auch wenn für diese Bereiche gegebenenfalls umfassende Investitionen erforderlich sind, arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Funktionalität zu verbessern, damit wir mehr Nutzer/innen und vertikale Märkte unterstützen können.

Und schließlich sind wir dafür verantwortlich, dass unsere Dienstleistungen nicht auf eine Art und Weise verwendet werden, durch die andere zu Schaden kommen. Wir bieten unsere Dienstleistungen traditionell keinen Unternehmen an, die sich an gesetzwidrige Gewaltakten beteiligen oder diese fördern, so wie hier beschrieben. Manchmal ist nicht klar, was genau eine Förderung von gesetzwidrigen Gewaltakten darstellt. Einige möchten sogar, dass wir noch weiter gehen und keine Dienstleistungen für Nutzer/innen anbieten, die umstritten sind oder in den Augen mancher extreme Ansichten vertreten. Es ist zwar möglich, andere Grenzen zu ziehen, aber unserer Meinung nach sollte die grundlegende Wirtschaftsinfrastruktur, wie etwa Bankkonten oder die von Stripe angebotenen Dienstleistungen, allgemein zugänglich sein und unvoreingenommen bereitgestellt werden. Insbesondere im Bereich der politischen Meinungsäußerung wollen wir nicht die Rolle eines Schiedsrichters übernehmen, der entscheidet, was zulässig ist und was nicht. Wir gehen vorsichtig vor, wenn wir Feststellungen treffen, die den Zugang zu unseren Dienstleitungen verweigern. Unsere Richtlinien sollen einen großen Spielraum für rechtmäßige Inhalte und Äußerungen bieten, wollen aber verhindern, dass unsere Dienstleistungen dazu verwendet werden, um Gewaltakte gegen andere zu fördern oder zu verüben. Beim Treffen dieser schwierigen Entscheidungen arbeiten wir hart daran, einen Prozess aufrechtzuerhalten, der streng, objektiv und gerecht ist.  

Stripes Zusammenarbeit mit Plattformen

Wir arbeiten laufend mit Marktplätzen und Plattformen (z. B. Lyft, Shopify und Substack) zusammen und stellen so ein Ökosystem aus kreativen Anbietern, Geschäftsinhaber/innen und selbstfinanzierten Unternehmen bereit.

Wir verlangen dabei, dass diese Plattformen angemessene Governance-Regelungen und Tools einsetzen, um die Nutzungsbedingungen von Stripe einzuhalten. Wir arbeiten dabei mit ihnen zusammen und erklären, wie sie diese Verpflichtungen einhalten können. Abgesehen von der Einhaltung unserer Nutzungsbedingungen (einschließlich der oben beschriebenen Einschränkungen) glauben wir, dass unsere Plattform-Nutzer/innen ihre eigenen Entscheidungen treffen sollten, welche Unternehmen oder Personen sie unterstützen. Unserer Erfahrung nach ist dieser Ansatz am besten mit dem Gesetz und unseren Verpflichtungen vereinbar, während gleichzeitig den vielfältigen und häufig komplexen Bedürfnissen der Unternehmen und Stakeholder Rechnung getragen wird. Betrachten wir beispielsweise eine Social Media-Plattform. Wir glauben, dass sie die wichtigste Entscheidungsinstanz sein sollte, wenn es darum geht, welcher Inhalt auf der eigenen Plattform geteilt bzw. nicht geteilt werden darf, weshalb wir respektvoll die Entscheidungen der Plattform akzeptieren.

Erweiterung des Zugangs durch Fürsprache der Nutzer/innen

Stripe stellt Tools zur Verfügung, um Unternehmen aller Arten beim Einstieg und Wachstum zu helfen. Wir möchten, dass es für mehr Menschen an mehr Orten einfacher wird, an der Internetwirtschaft teilzuhaben und dabei neue Arten von Unternehmen, Dienstleistungen und kreativen Vorhaben zu entwickeln. Uns ist bewusst, dass Unternehmen, die potenziell die Welt ändern können, zu Beginn häufig unkonventionell erscheinen. Wir wollen dazu beitragen, dass diese Innovationen nicht unnötigerweise unterbunden werden. Diese Unternehmen erfüllen möglicherweise nicht die traditionellen Anforderungen, weshalb wir eng mit unseren Finanzpartnern zusammenarbeiten, um ihre Konzepte anzupassen und neu aufkommende Geschäftsmodelle zu unterstützen. Unsere Arbeit im Auftrag der FinTech- und Pharmazie-Nutzer/innen sind zwei Beispiele, wie wir versuchen, Konflikte zwischen den Einschränkungen des herkömmlichen Finanzsystems und neuartigen Geschäftsmodellen zu lösen.

FinTech

Die regulatorischen Anforderungen für FinTech-Händler/innen sind manchmal kompliziert und unklar, denn es handelt sich dabei um neue Geschäftsmodelle, die nicht immer automatisch nahtlos vom traditionellen Rechtsrahmen abgedeckt werden. FinTech-Händler/innen müssen außerdem eine Reihe von Genehmigungspflichten beherzigen, die sich von Land zu Land und sogar von Staat zu Staat unterschieden. Das macht es schwierig, sicherzustellen, ob eine Händlerin/ein Händler die für ihr/sein Geschäft erforderlichen Genehmigungen besitzt. Wir arbeiten mit Finanzpartnern wie Banken und Kartennetzwerken zusammen, um die Richtlinien so zu gestalten, dass innovative FinTech-Geschäftsmodelle möglich werden. So können wir neuen FinTech-Unternehmen wie Capital On Tap dabei unterstützen, in den USA zu expandieren.

Apotheken

Während der COVID-Pandemie mussten viele Menschen zu Hause bleiben, um sich in Quarantäne zu begeben. Deshalb mussten Apotheken neuen Wegen nachgehen, um erreichbar zu bleiben. Allerdings standen sie vor mehreren Einschränkungen, was Online-Zahlungen und die Zustellung von verschreibungspflichtigen Medikamenten betraf. In Deutschland hat Stripe mit Kartennetzwerken und Regulierungsbehörden erwirkt, dass die Telepharmazie MAYD Online-Zahlungen annehmen und Medikamente auf sichere und rechtskonforme Weise zustellen darf. Seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit Stripe und dem Start als Start-up im Oktober 2021 ist MAYD mittlerweile in mehr als 40 Städten und Gemeinden vertreten.

Wir werden nicht immer eine Möglichkeit finden, mit einem neuartigen Geschäftsmodell zusammenzuarbeiten. Manche Nutzerkategorien sind gesetzlich verboten. und andere übersteigen möglicherweise unsere Risikobereitschaft oder die unserer Finanzpartner. Wir bleiben jedoch unvoreingenommen und versuchen immer zu verstehen, warum bestimmte Einschränkungen gelten, insbesondere diejenigen, die veraltet scheinen. Falls Sie der Meinung sind, dass wir eine neue Art Geschäfte zu tätigen, unterstützen sollten, oder dass uns ein Fehler unterlaufen ist, kontaktieren Sie uns bitte.

Wir werden unseren Ansatz fortwährend weiterentwickeln

Technologie und rechtliche Anforderungen verändern sich rasant und Unternehmen entwickeln jeden Tag Innovationen. Daher wird sich zweifelsfrei auch die Art der Unternehmen, die wir unterstützen können, im Laufe der Zeit verändern. Wir werden uns weiterhin Feedback von unseren Nutzer/innen über ihre Bedürfnisse anhören und mit unseren Finanzpartnern und Aufsichtsbehörden zusammenarbeiten, um neue und innovative Unternehmen aus aller Welt unterstützen zu können.

Hinweis: Dies ist eine Aktualisierung unseres früheren Beitrags aus dem Jahr 2016